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Traum von der Meisterrunde geplatzt

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Rudelbildung: Am Ende der Partie gab es zwischen den Spielern des SCC und des BSC öfter „Redebedarf“. Foto: SCC Berlin

Der SCC Berlin hat sein letztes Hinrundenspiel gegen den Berliner Schlittschuh-Club mit 1:5 verloren - und damit die Chance auf die Teilnahme an der Meisterrunde verspielt. Es war ein hart umgekämpftes Match. Und trotz der Brisanz fair – bis kurz vor Schluss.

Als zu Saisonbeginn der Spielplan angesetzt wurde, konnte noch niemand ahnen, dass der letzten Hinrundenpartie in der Landesliga Berlin zwischen dem SCC Berlin und dem Schlittschuh-Club Berlin (BSC) eine besondere Brisanz zukommen würde. Doch nachdem feststand, dass die Liga wegen Terminproblemen zur Rückrunde im Verhältnis 6:5 geteilt werden würde, wurde die Party urplötzlich zu einem „kleinen“ Playoff-Spiel. Denn: Mit einem Sieg in der regulären Spielzeit konnten die Charlottenburger noch am sechstplatzierten Schlittschuh-Club vorbei- und in die Meisterrunde einziehen.

Doch dazu kam es leider nicht. Schon früh mussten die Gastgeber den ersten Rückschlag hinnehmen. In der 5. Spielminute besorgte Lino Werner mit einem strammen Schuss knapp hinter der blauen Linie die Führung für die Gäste. Die SCC-Abwehr machte es ihm in dieser Situation leicht und ließ jeden Gegnerdruck vermissen. Der SCC kam im weiteren Verlauf selten gefährlich vor das Tor der Gäste, die zwar die dominantere Mannschaft waren, sich allerdings auch nur wenige hochkarätige Torchancen erspielen konnten. Es brauchte für den Club ein Überzahlspiel, um zum zweiten Tor zu kommen. In der 18. Minute zog Benjamin Ufnowski ohne Gegnerdruck von der blauen Linie ab, den Abpraller staubte Daniel Just ab. So ging es in die Pause.

Das 2. Drittel nahm zu Beginn einen ähnlichen Verlauf wie das erste. Der Schlittschuh-Club war das dominantere Team und machte immer wieder über außen das Spiel gefährlich. In der 22. Spielminute zog Robert Fritsche über links tief ins Drittel, der SCC konnte sich in der Folge nicht befreien, Daniel Just besorgte nach Zuspiel von Fritsche das 3:0. Erst jetzt wachte der SCC auf – und wurde für seine Bemühungen belohnt. In der 25. Spielminute brachte Philip Laine die Scheibe hinters Tor der Gäste, wo Nico Kuicke den Puck aufnahm und wiederum Laine vor dem Tor bediente, der kühl verwandelte.

Damit schien das Spiel wieder offen, mit einem weiteren Treffer konnte das Spiel kippen. Die Chancen dazu gab es: In der 29. Minute zog Kuicke nach einem Konter allein auf das Tor, scheiterte jedoch am BSC-Schlussmann – wie auch Leon Edelhäuser mit dem Rebound. Doch die Gäste fanden den Weg zurück in die Spur. Es war vor allem ihre Topreihe – mit Just, Ufnowsky und Fritsche –, die den Charlottenburger wiederholt Probleme bereitete. So auch in der 33. Minute, als Just nach Vorlage von Ufnowsky frei im tiefen Slot zum Schuss kam und SCC-Torhüter Koletzky überwand. Bitter für den SCC: In Unterzahl kassierten sie nur drei Minuten später das 1:5. Zwar bekamen sie kurz darauf in doppelter Überzahl die Chance, den Abstand wieder zu verkürzen. Zählbares sprang dabei allerdings nicht heraus.

Im dritten Drittel passierte dann nicht mehr allzu viel. Der SCC hielt zwar nun besser dagegen, die Gäste ihrerseits verwalteten geschickt das Ergebnis. Als das Spiel fast schon gelaufen war, wurde es noch einmal hektisch. In der 54. Spielminute schoss SCC-Stürmer Alexander Gade den Puck an das rechte Torgehäuse. Der Schuss prallte vom Pfosten nach innen und sprang auf der anderen Seite wieder aus dem Tor heraus. Die Schiedsrichter verweigerten den Treffer – eine klare Fehlentscheidung. Danach wurde es kurios. Während die Spieler des SCC ihren vermeintlichen Treffer feierten, nahm der BSC den Puck unbeeindruckt auf und lief einen Konter – scheiterte allerdings an Schlussmann Koletzki, der ein gutes Spiel machte. Diese Szene gab dem bis dato fairen Spiel einen Bruch. Denn danach kochten die Emotionen immer wieder hoch: Rudelbildung, Schlägereien und Strafzeiten folgten im Minutentakt. Besonders die BSC-Spieler fielen in dieser Phase durch unnötige Härte auf: Hatten sie bis dahin vier 2-Minuten-Strafen kassiert, hagelte es in den letzten fünf Minuten noch einmal so viel, plus einer 10-Minuten-Strafe. Es war ein unschöner Schlusspunkt hinter einer umkämpften Partie.

Für die Charlottenburger geht die Rückrunde damit in der Trostrunde weiter. In diese nehmen sie ihre neun Punkte aus der Hinrunde mit. Erster Gegner ist am 5. Februar der OSC Berlin 1b, gegen den der SCC das Hinspiel 7:2 gewinnen konnte. Der BSC spielt dagegen in der Meisterrunde – die drei Punkte für den Sieg gegen den SCC sind dafür allerdings wertlos. Denn alle Teams nehmen nur die Punkte aus der Hinserie mit, die sie gegen die Mannschaften erzielten haben, auf die sie in der Rückrunde treffen.

Torstatistik:

0:1 (5. Min) Lino Werner (Miguel Mende)
0:2 (18. Min) Daniel Just (Benjamin Ufnowski)
0:3 (22. Min) Daniel Just (Robert Fritsche, Moritz Geelhaar)
1:3 (25. Min) Philip Laine (Nico Kuicke)
1:4 (33. Min) Daniel Just (Benjamin Ufnowski)
1:5 (36. Min) Benjamin Ufnowski (Eric Gwost)

Strafminuten

SCC Berlin: 10 (2-6-2); BSC: 26 (2-6-18)

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