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Das bessere Powerplay macht den Unterschied

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Der SCC (dunkle Trikots) konnte seine Überzahlchancen nicht verwerten, die Mighty Bucks hingegen schon. Foto: SCC

Unterzahl ist etwas, was man im Eishockey möglichst vermeiden sollte. Das bekam der SCC Berlin am Samstagabend gegen den OSC 1b leidvoll zu spüren.

Der SCC Berlin hat sein Heimspiel gegen den OSC Berlin 1b „Mighty Bucks“ mit 1:6 (0:2; 0:2; 1:2) verloren. In einem Spiel mit vielen Strafen auf beiden Seiten machte vor allem das effiziente Überzahlspiel der Gäste den Unterschied. Den Charlottenburgern fehlte dagegen ein ums andere Mal das Abschlussglück. Für Trainer, Spieler und Zuschauer lieferte das Spiel jedenfalls gutes Anschauungsmaterial dafür, wie entscheidend Strafzeiten im Eishockey sein können. Fünf ihrer sechs Tore erzielten die „Mighty Bucks“ im Powerplay, das sie an diesem Abend eiskalt verwerteten. Zum Leidwesen des SCC.

Denn spielerisch war kein großer Leistungsunterschied zwischen beiden Mannschaften erkennbar. Vor allem im ersten Drittel zog der SCC – angetreten mit vier Reihen – ein gefälliges Aufbauspiel auf und setzte die Gäste enorm unter Druck. Folge der Dauer-Offensive: Der OSC zog etliche Strafzeiten, aus denen der SCC jedoch kein Kapital schlagen konnte. Die Gäste machten es in der 10. Minute besser: Einem Schuss von der blauen Linie gab Schliemann die entscheidende Richtungsänderung, und überwand so SCC-Torhüter Koletzki zum 0:2, nachdem bereits in der 6. Spielminute Just die erste Chance des OSC zur Führung genutzt hatte. Damit ging es in die Drittelpause – aus Sicht des SCC mehr als unglücklich. Die Gastgeber hatten mehr vom Spiel.

Und sie knüpften auch zu Beginn des 2. Drittels an die gute Leistung an. In der 24. Minuten prüfte Soyka nach einem Solo Gäste-Torhüter Jablukov. Zwei Minuten später knallte SCC-Stürmer Hillen das Geschoss an den Pfosten. Der Anschlusstreffer lag in der Luft und wäre zu dem Zeitpunkt völlig verdient gewesen. Doch ab Mitte des 2. Drittels kippte die Partie: Nun waren es die Charlottenburger, die sich immer wieder durch Strafzeiten schwächten. Ihr Spiel wirkte auf einmal fahriger und weniger druckvoll, der OSC 1b konnte sich – auch dank einer Umstellung seiner Reihen – freispielen und den SCC zu vielen Strafen zwingen. Dazu kam möglicherweise der Frust über die vergebenen Chancen, der sich beim Gastgeber in unnötigen Fouls entlud. Mit zwei Powerplay-Toren stellte OSC-Spieler Ufnowski im Mittelabschnitt auf 0:4.

Im dritten Drittel kam es für den SCC noch schlimmer. Nur knapp fünf Minuten spielte das Team im Schlussabschnitt überhaupt mit fünf Spielern. Der OSC hatte wenig Mühe, das Spiel zu kontrollieren und schoss noch zwei weitere Treffer – na klar, im Powerplay. Doch immerhin: Selbst in Unterzahl gelangen dem SCC ein paar schöne Offensivaktionen. In der 44. Minute scheiterte Kuicke allein vor dem Tor, wenig später setzte Neuzugang Patayala seinen Rückhandschuss knapp übers Tor. In der 51. Minute wurde der SCC für seine Mühen belohnt: Scheiterte Wilson nach schöner Einzelaktion noch am Gäste-Torhüter, machte es Schmidt wenige Sekunden später besser. Gerade von der Strafbank gekommen, servierte ihm Reichel den Puck in den Lauf, so dass Schmidt freie Bahn zum Tor hatte und kühl verwandelte.

Am Ende der Begegnung wurde es nochmal extrem giftig. SCC-Spieler Edelhäuser und OSC-Spieler Richter lieferten sich ein Gerangel auf dem Eis, in dem beide mit ihren Schlittschuhen nachtraten. Die logische Folge für das unsportliche und gefährliche Verhalten: Matchstrafe für beide. Edelhäuser wird dem SCC damit im wichtigen Spiel nächste Woche gegen den ASC Spandau ebenso fehlen wie Liebig, der wegen eines Knie-Checks mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis flog.

Torstatistik:

0:1 (6. Min) Daniel Just (Lino Werner)
0:2 (10. Min) Felix Schliemann (Mathias Hahn)
0:3 (28. Min) Benjamin Ufnowski (Lino Werner)
0:4 (39. Min) Benjamin Ufnowski (Robert Fritsche)
0:5 (46. Min) Felix Schliemann (Robert Richter, Benjamin Ufnowski)
1:5 (52. Min) Rene Schmidt (Lucas Reiche, Nico Kuicke)
1:6 (56. Min) Felix Schliemann (Robert Fritsche, Benjamin Ufnowski)

Strafminuten

SCC Berlin: 53 + 20 (4-9-60); OSC Berlin 1b: 43 (12-2-29)

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