Misslungener Saisonauftakt
Der Start in die neue Saison fällt für den SCC ernüchternd aus: Im Auswärtsspiel gegen die Berlin Blues kommen die Zebras gehörig unter die Räder. Das Drama deutete sich bereits vor dem Spiel an.
Der SC Charlottenburg hat sein Auftaktspiel in der Landesliga gegen die Berlin Blues verdient mit 2:12 (1:4; 0:4; 1:4) verloren. Geschwächt durch das Fehlen vieler Stammkräfte waren die Gäste allenfalls im 1. Drittel in der Lage, dem spielerisch überlegenen Gegner Paroli zu bieten. Lediglich elf Feldspieler standen für den SCC auf dem Eis, einige davon machten ihr erstes Spiel in der Landesliga überhaupt. Die Gastgeber konnten dagegen drei Reihen aufbieten.
Im ersten Drittel machten die Charlottenburger die Sache dennoch ordentlich. Die Blues gingen zwar bereits in der 4. Minute durch Felix Matschull in Führung, der einen schönen Spielzug vollendete. Die Antwort des SCC folgte aber postwendend: Valerian Sokolovskyi schloss nach schöner Vorarbeit von Ivan Patayala einen Konter ab (5. Minute). Der SCC war nun im Spiel und hätte wenig später sogar durch Patayala in Führung gehen können. Ein Doppelschlag brachte den SCC erneut aus dem Rhythmus: Erst besorgte Andre Berger mit einem Schuss von der blauen Linie die erneute Führung für die Gastgeber (13. Minute), wenige Sekunden später vollendete Phil Hallmann ein Solo zum 1:3. Den Schlusspunkt hinter das erste Drittel setzte erneut Matschull, der vor dem Tor einen hohen Schuss mit dem Schläger ins Tor abfälschte.
Mit einem ähnlichen Treffer für die Blues eröffnete Alexander Weise wenige Sekunden nach Wiederanpfiff das 2. Drittel. Das 5:1 bedeutete bereits die Vorentscheidung, zumal sich der SCC in der Folge durch viele Strafzeiten selbst schwächte. Eine der Überzahlsituationen nutzte Berger mit einer Direktabnahme nach Zuspiel von Steven Haucke sehenswert zum 6:1 (28. Minute). Die Dominanz der Blues wurde nun immer deutlicher, mehrfach konnte sich der SCC bei Torhüter Lucas Koletzki bedanken, dass der Rückstand nicht noch höher ausfiel.
Ein Knackpunkt im Spiel folgte dann in der 35. Minute. Nach einem Stock-Check flog SCC-Stürmer Patayala mit einer Spieldauer-Strafe vom Eis. Sein Ausschluss schwächte die Charlottenburger in der Offensive. Entlastung nach vorn gab es fortan kaum noch, stattdessen rieben sich die Zebras im Abwehrkampf auf, der sie zusehends ermüdete.
Das Resultat zeigte sich dann im dritten Drittel, in dem der SCC noch vier Tore kassierte – davon sogar zwei in eigener Überzahl. Besonders die Topreihe der Blues mit Matschull (als Vollstrecker) und Steven Haucke (als Vorbereiter) glänzte im Schlussdrittel. Der SCC kam immerhin noch zu einem Ehrentreffer: Nach einem Puckgewinn im Mitteldrittel bediente Karsten Röbisch Sokolovskyi, der mit einem harten Flachschuss aus naher Distanz Blues-Keeper Mikko Riikkinen keine Chance ließ (59. Minute).
Fazit: Dass es gegen den Halbfinalisten des Vorjahres für den SCC schwer werden würde, war von vornherein klar. Als Gradmesser für den weiteren Saisonverlauf dient die Partie aufgrund der vielen Ausfälle nicht. Schon im nächsten Spiel kann der SCC ein anderes Gesicht zeigen, auch wenn mit Fass Berlin 1b erneut eine schwere Aufgabe wartet. Schwer wiegt die Matchstrafe von Patayala, der gegen den Vorjahresmeister sicher fehlen wird.
Torstatistik:
03:22 1:0 MATTSCHULL F. (HAUCKE S.)
04:25 1:1 SOKOLOVSKYI V. (PATAYALA I.)
12:48 2:1 BERGER A. (KLEINHUBBERT)
13:03 3:1 HALLMANN P. (KLEINHUBBERT)
15:55 4:1 MATTSCHULL F. (HAUCKE S., WEISE A.)
20:43 5:1 WEISE A. (MATTSCHULL F.)
27:53 6:1 BERGER A. (HAUCKE S., HAUCKE K.)
29:13 7:1 HAUCKE K.
36:16 8:1 HALLMANN P. (KLEINHUBBERT L., FAUST K.)
50:30 9:1 MATTSCHULL F. (HAUCKE S.)
51:06 10:1 BERGER A. (HALLMANN P.)
55:12 11:1 MATTSCHULL F. (FAUST K.)
55:29 12:1 MATTSCHULL F. (HAUCKE S.)
58:03 12:2 SOKOLOVSKYI V. (RÖBISCH K.)
Strafzeiten:
Berlin Blues: 18 (2-10-6) SCC: 35 (0-33-2)