Im Schlussspurt zum Sieg

Im Spiel gegen den ERSC Berliner Bären liegt der SC Charlottenburg die meiste Zeit zurück. Erst im letzten Drittel fährt der Klub den verdienten Sieg ein.
Der SC Charlottenburg hat sein Auswärtsspiel gegen ERSC Berliner Bären verdient mit 5:8 (1:0, 3:3, 1:5) gewonnen. In einer über lange Zeit engen Partie auf gutem Niveau rissen die Zebras das Spiel erst im Schlussabschnitt an sich, als den Gastgebern zunehmend die Kräfte schwanden.
Die Schlüsselszene der Begegnung ereignete sich zu Beginn des 3. Drittels, das die Bären mit zwei Minuten Überzahl begannen. Und beinahe hätten sie ihren numerischen Vorteil in ein Tor gemünzt. Einen leicht abgefälschten Flachschuss von ERSC-Verteidiger Manuel Storbeck kratzte SCC-Keeper Lucas Koletzki gerade noch so mit dem linken Schoner aus der Ecke. Wenig später – noch immer in Unterzahl – machte es der SCC besser: An der gegnerischen blauen Linie brachte Patrick Dreßler seinen Schläger in den Anschlag und versenkte den Puck im Dreiangel von ERSC-Torhüter Maximilian Lorenz (42. Min). Statt 3:5 für die Bären hieß es 4:4.
Und mit diesem Ausgleich kippte die Partie zugunsten der Gäste, die die müder werdenden Bären nun mehr und mehr im eigenen Drittel einschnürten. Valerian Sokolovskyi mit einem Abstauber (43. Min), Filip Cahoj in Überzahl (47. Min), Lukas Budde im 2. Versuch aus der Nahdistanz (49. Min) sowie Philip Laine mit schöner Direktabnahme nach Bully-Gewinn (50. Min) brachten den SCC innerhalb von wenigen Minuten auf die Siegerstraße.
In den ersten beiden Abschnitten war es noch eine Begegnung, die zumindest vom Ergebnis her ausgeglichen war. Die Charlottenburger hatten zwar deutlich mehr Spielanteile, gingen aber verschwenderisch mit ihren Chancen um. Allein dreimal knallten sie den Puck im ersten Drittel an das Gestänge des Bären-Tores oder scheiterten ein ums andere Mal an ERSC-Keeper Lorenz, der einen guten Tag erwischte. Die Gastgeber – mit ihrem gepflegten Offensivspiel stets zu gefährlichen Kontern in der Lage – erwiesen sich an diesem Abend kaltschnäuziger. Während der SCC mit viel Aufwand wenig Zählbares hervorbrachte, nutzte der ERSC seine wenigen Chancen gnadenlos aus.
Und hatte dabei gelegentlich auch etwas Glück. So beim 1:0 in der 9. Minute: SCC-Verteidiger Dreßler rutschte im Kampf um die Scheibe im eigenen Drittel weg, ERSC-Stürmer Fabian Schiller nutzte den kurzen Moment ohne Bedrängnis und verwandelte trocken ins kurze Eck. Auch beim 2:0 kamen die Umstände dem ERSC entgegen: Ein abgefälschter Puck im Drittel der Charlottenburger entwickelte sich zur Bogenlampe und landete beim vor dem SCC-Tor postierten Schiller, der den Puck kurzerhand durch die Schoner von Koletzki schob und seinen zweiten Treffer besorgte (26. Min).
Doch der SCC bewies am Samstagabend in der Eishalle am Glockenturm Moral und ließ sich von den Rückschlägen nicht aus seinem Konzept bringen. Die drei Reihen setzen ihr druckvolles Offensivspiel ungeachtet fort. Laine nach einem schönen Rückhand-Pass von Cahoj besorgte in der 29. Minute den ersten Treffer. Das schnelle 3:1 der Bären – ein Strahl von Storbeck in Überzahl von der blauen Linie – beantworten Ivan Patayala (35. Min) und Cahoj mit einem sehenswerten Coast-to-Coast-Lauf (37. Min) mit dem Ausgleich. In der 40. Minute brachte Stürmer Dustin Kiss die Bären ein letztes Mal in Führung, als der SCC einen Puck im eigenen Drittel nicht geklärt bekam. Der Rest ist Geschichte.
Am kommenden Wochenende wartet auf den SCC eine sehr schwere Aufgabe. Im vereinsinternen Duell steht mit den Adlern der aktuelle Tabellenführer der Landesliga als Gegner auf dem Eis.
Torstatistik:
1:0 (9.Min) F. Schiller (Kindler)
2:0 (26. Min) F. Schiller (Storbeck, Kindler)
2:1 (29. Min) P. Laine (Cahoj, Reiche)
3:1 (30. Min) M. Storbeck (Juschten, Jagnow)
3:2 (35. Min) I. Patayala
3:3 (37. Min) F. Cahoj
4:3 (40. Min) D. Kiss
4:4 (42. Min) P. Dreßler (Cahoj, Sarman)
4:5 (43. Min) V. Sokolovskyi
4:6 (47. Min) F. Cahoj (Laine)
4:7 (49. Min) L. Budde (Niedermauntel, Sokolovskyi)
4:8 (50. Min) P. Laine (Wilson)
5:8 (60. Min) G. Faubel
Strafzeiten:
ERSC: 8 (4 – 0 – 4) SCC: 6 (0 – 2 – 4)